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Objects by Matthias Stuchtey
Die Hinterfragung der Welt ist das Thema des Bildhauers Matthias Stuchtey, der sein Kunststudium als Meisterschüler bei Reiner Ruthenbeck abgeschlossen hat. Stuchtey geht es darum, das aufzubrechen, was ist. Der Künstler nimmt vorgefundene Objekte auseinander, zersägt sie und erschafft aus den entstandenen Einzelteilen seine Werke. Diesen Prozess von Dekonstruktion und Konstruktion sieht Stuchtey als Versuch, einen anderen Blick auf das Leben zu provozieren. Die Betrachter_innen seiner Arbeiten sind eingeladen, sich auf dieses Spiel einzulassen, die eindeutige Zuordnung hinter sich zu lassen und die Mehrdeutigkeit der Realität zu entdecken.
Matthias Stuchtey versteht seine künstlerischen Arbeiten als Projektionsfläche. Der Künstler entwickelt einen neuen Werkbegriff, indem er gewohnte Muster aufbricht. Im nicht-regelhaften Zusammenbau lädt er das vorgefundene oder gekaufte Material mit zusätzlichen, unabhängigen Realitäten auf. Stuchtey selber sagt dazu: „Das, was ich suche, ist die Bewegung zwischen den Bedeutungsebenen.“
Fundus für Stuchteys Arbeit ist die Wirklichkeit. In der Ausstellung wird u.a. die Arbeit „Ludvig“ zu sehen sein. „Ludvig“ war ehemals ein Computer-Unterschrank von IKEA, der Kabel und Steckdosen verhüllen sollte. Stuchtey hat den Schrank als bildhauerisches Material gekauft, aufgebaut, zersägt und hat so die ursprüngliche Funktionalität von „Ludvig“ zerstört. Das dabei entstandene Material hat er als Werkstoff zu einem neuen komplexen Gebilde verbunden, welches architektonischen Charakter hat. Die einzelnen Räume sind spürbar und treten durch Öffnungen in Beziehung zueinander. Dabei wird die Lust des Künstlers an subtilem Gedankenspiel und Materialität spürbar. Wir laden zur Entdeckung ein.
photos © Gerhard Haug